Der Rest eines Mammutbaumes

Dieses Land ist so alt wie die Erde, grün und weit und mit klarer und dünner Luft. Es ist majestätisch, ein Wald, der ebenso licht ist wie düster, ebenso weit draußen wie nahe an den Metropolen des Silicon Valley. Im Muir Woods National Monument direkt neben San Francisco findet man eigentlich schon echte Mammutbäume, Giganten aus längst vergangener Zeit.

So sah der Baum früher aus

Redwoods und ihre Neffen

Doch dabei handelt es sich um coast redwoods, die zwar etwas höher werden als ihre Neffen, die Sequoias. Aber nicht 3000, sondern nur 2000 Jahre alt und nicht 1.200, sondern nur 700 Tonnen schwer.

Wer echte Mammutbäume sehen will, muss auf dem Weg zur Yosemite Nationalpark zum Tuolumne Grove abbiegen: Hier wachsen die Riesen in den Himmel, hier lassen sich die einzigen quasi unsterblichen Lebewesen der Erde aus nächster Nähe besichtigen.

Ein Sequoia, der die gesamte moderne Geschichte der Menschheit überlebt hat

Archäologische Beweise zeigen, dass die amerikanischen Indianer das Gebiet in der Nähe des Tuolumne Grove seit mindestens 6.000 Jahren besetzt haben. In der Nähe des Yosemite Valley fanden die Ureinwohner ihre Heimat zu einer Zeit, als im alten Ägypten der erste Pharao Pen-Abu noch nicht das Sagen hatte. Aber einige Bäume zeugen von der Geschichte: Alte Riesenmammutbäume im Mariposa-Hain in der Nähe des Südeingangs des Yosemite-Parks und in den Tuolumne- und Merced-Hainen bei Crane Flat sind Zeugen für eine Zeit vor tausenden von Jahren.

Majestätisch ragen die Riesen in den Himmel

"Das Leben dort ist alt, älter als die Bäume" und "jünger als die Berge, wächst wie eine Brise", wie der Countrysänger John Denver gereimt hat. Diese Bäume sind nicht die ältesten, nicht die höchsten und nicht die meisten ihrer Art in Kalifornien. Aber sie sind großartig, wenn man in der Nähe des unglaublichen Stammes steht, der so breit ist, dass zehn Männer ihn nicht mit ihren Armen umspannen können.

Als dieser Baum den Umfang einer normalen Fichte hatte, wurde gerade das Römische Reich gegründet. Als er auf die Dicke einer großen Eiche gewachsen war, bauten die Mayas ihre ersten Tempel. Alles, was wir an Geschichte kennen, spielte sich ab, während der Baum um soviel Umfang zulegte, wie das unbewaffnete Auge kaum sehen kann.

Einige Berichte behaupten, dass der erste Amerikaner, der den Tuolumne-Hain gesehen hat, Joseph Walker war, ein Mann, der 1833 durch die Stadt kam. Andere behaupten, er habe den Calaveras-Hain oder Merced Grove gesehen. Erst 1858 berichtet eine Jagdgesellschaft aus der Goldrauschstadt Garrotte (heute Groveland), dass sie einem verwundeten Hirsch in den Tuolumne-Hain gefolgt sei, und die Bäume entdeckte, die seltsamerweise inmitten anderer, ganz normaler Bäume stehen.


Damit wurde die abgelegene, nach einem sanften Abstieg erreichbare Senke zu einem berühmten Ort für Touristen aller Nationen. Heutzutage gibt es eine normale Straße in der Nähe der Bäume, die Old Big Oak Flat Road. Hier ist auch ein Parkplatz und sogar eine Toilette. Nach einer Wanderung von einer Meile und einem Höhenverlust von 500 Fuß sind die ersten Mammuts sichtbar. Gewaltige braune Holzberge, nur leicht eingezäunt durch ein paar Latten. Die kleineren Exemplare kann man anfassen, die schartige Rinde berühren

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